WiWAG®-Planspiel – Simulation unternehmerischer Entscheidungen

Zum ersten Mal wurde in diesem Schuljahr in den zwölften Klassen der Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung sowie Wirtschaftsinformatik in der Hans-Viessmann-Schule in Bad Wildungen ein Planspiel an insgesamt sieben Unterrichtstagen durchgeführt. Dieses Projekt bedeutete für die Schülerinnen und Schüler viel Engagement und Arbeit aber eben auch viele Erkenntnisse, Erfolgserlebnisse, Kreativität, Teamarbeit, Einsicht in betriebliche Zusammenhänge und nicht zuletzt eine Menge Spaß.

Das  WIWAG®-Planspiel bildete den gelungenen unterrichtlichen Abschluss des letzten Schuljahres für die Lernenden, die im April bereits ihre schriftliche Abschlussprüfung absolviert haben.

Innerhalb des Planspiels erweiterten die Schülerinnen und Schüler nun in einer computergestützten Unternehmenssimulation ihre Erkenntnisse über die Führung und die komplexen Aufgaben eines Produktionsunternehmens und  wendeten dabei betriebswirtschaftliche Grundlagenkenntnisse und wesentliche Zusammenhänge der Unternehmensführung eigenständig an.

Dabei konnten die Lernenden der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung, die in den verschiedenen Schwerpunktfächern im Unterricht bereits erworbenen, komplexen wirtschaftlichen Inhalte umsetzen, nachhaltig verknüpfen und erleben.

Die Schüler des Schwerpunktes Wirtschaftsinformatik ließen ihr Wissen und Können in den EDV-Abteilungen einfließen und unterstützten die Unternehmen z.B. mit der Erstellung einer eigenen Homepage oder bei der technischen Umsetzung und Präsentation der Ergebnisse auf der abschließenden Aktionärsversammlung.

Die Hans-Viessmann-Schule bildete innerhalb des Planspiels vier Firmen in Form von Aktiengesellschaften. Die Findung der Geschäftsidee erfolgte zu Beginn gemeinsam mit allen Schülerinnen und Schülern. Die Entscheidung fiel letztendlich für die „Produktion“ einer Smartwatch, mit der die Unternehmen sowohl auf dem inländischen als auch ausländischen Markt konkurrierten. Alle getroffenen Entscheidungen der Firmen wurden  in der Computersimulation in Geschäftsjahresergebnisse umgerechnet und von den betreuenden Lehrkräften als Grundlage für die weiteren unternehmerischen Entscheidungen präsentiert.

Mit Hilfe der Unternehmenssimulation wurden Entscheidungen in verschiedenen Führungsbereichen eines Unternehmens, wie etwa in der Personal-, EDV, Marketing-, Produktions- und Finanzabteilung, zu einer erfolgreichen Firmenstrategie zusammengeführt. Aber nicht nur betriebswirtschaftliche Einsichten wurden vermittelt, das Konzept wurde darüber hinaus um gesellschaftliche, ökologische und politische Aspekte erweitert. Auch dynamische Entwicklungen, wie z.B. geändertes Verbraucherverhalten, Imageprobleme der Unternehmen, preisliche und technische Entwicklungen mussten in die unternehmerische Arbeit einbezogen werden.  

Dies bedeutete, dass die Teilnehmer jede Menge Situationsaufgaben in relativ kurzer Zeit mit viel Kreativität bearbeiten mussten. Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang war außerdem die Vertiefung verschiedener überfachlicher Kompetenzen in Bereichen wie Erstellen und Durchführen von Präsentationen, Konferenzleitung, Arbeiten im Team oder die Identifikation mit verschiedenen Interessen und den damit verbundenen Rollen.

Das WIWAG®-Planspiel ist eine Entwicklung der Schweizer Ernst Schmidheiny Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftspädagogik der Uni St. Gallen und war ursprünglich für die Schulung von Mitarbeitern im mittleren Management konzipiert. In einer modifizierten Version wird sie in Deutschland von der Joachim Herz Stiftung für Schulen angeboten.

Um die schon sehr realistische Unternehmenssimulation durch reale Eindrücke abzurunden, führte die Hans-Viessmann-Schule mit allen Teilnehmern des Planspiels eine Betriebsbesichtigung durch. Das vor Ort ansässige Unternehmen poresta systems GmbH ermöglichte den Schülerinnen und Schülern in einem zweistündigen Rundgang einen Blick hinter die Kulissen. Der Einblick in z.B. die verschiedenen Produktionsschritte und die Lagerhaltung verdeutlichte noch einmal die Komplexität realer unternehmerischer Entscheidungen und rundete das Planspiel ab.

Abschließend kann man sagen, dass jeder Akteur des Planspiels ein Gewinner ist, egal wie am Ende die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse der Unternehmen aussahen. Die Schülerinnen und Schüler konnten eine Vielzahl an Erkenntnissen, Einsichten und Erfahrungen generieren und bewiesen den Lehrpersonen ihre Kreativität, erfolgreich umgesetzte Teamprozesse, Disziplin, Engagement und Unternehmergeist. Jeder Lernende bekam im Anschluss an die Durchführung ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme überreicht.

Das betreuende Lehrerteam ist sich sicher, dass aufgrund des Erfolges und der zufriedenen Akteure das Planspiel auch im nächsten Schuljahr ein fester Bestandteil des Unterrichts der Fachoberschule an der Hans-Viessmann-Schule Bad Wildungen sein wird.

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